Radiosonde
Eine Radiosonde ist ein ballongetragenes Messgerät mit Sensoren zur Erfassung der Temperatur, des Drucks und der Feuchte. Die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung wird über die Positionsbestimmung mittels eines eingebauten GNSS-Empfängers (z.B GPS) bestimmt. Die Messdaten werden während des Aufstiegs bis in Höhen >20 km in Echtzeit per Funk an die Bodenstation übertragen. Somit können Informationen über die vertikale Struktur der Atmosphäre bis in die Stratosphäre hinein gewonnen werden.
Beispielmessungen über Rottenburg am 23. Juni 2021:
An diesem Tag entwickelte sich eine sog. Superzelle, die über Rottenburg zog und Starkregen sowie Hagel mit sich brachte. Durch die Messungen mit Radiosonden, die in einem zeitlichen Abstand von 1.5 Stunden gestartet wurden, konnte die Entwicklung in der Atmosphäre detailliert erfasst werden. Neben der verfügbaren Energie in der Atmosphäre, der sog. CAPE (convective available potential energy, siehe Abbildungen), spielt bei der Entstehung von Superzellen auch die vertikale Windscherung eine Rolle. Darunter versteht man eine starke Änderung der Windrichtung und der Windgeschwindigkeit zwischen Boden und höheren Schichten der Atmosphäre (siehe Abbildungen).
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Weitere Informationen:
Technische Daten Graw Radiosonde FM-90